Beratungssystem zum Thema "Instruktionsdesign"

Interaktivität Hilfesysteme Farben Aufgaben Literatur
Instruktionsdesign Wahrnehmung Navigation Medientypen Feedback Impressum
Auswahl der Medien
Audio
Bewegtbild
Bilder
Diagramme
Piktogramme
Texte
Der Leseprozess
Formen des Lesens
Textsorten
Ebenen der kognitiven
Textverarbeitung
Maßnahmen der
Textbearbeitung
Zusammenfassen der
wichtigen Inhalte
Anknüpfen an das
Vorwissen
Vermeiden ungeläufiger
Wörter
Sprachliche Gleichbehand-
lung der Geschlechter
Entflechten
unübersichtlicher Sätze
Herstellen eindeutiger
Bezüge
Checkliste
"Lerneffektive Texte"
Textlänge und -layout
Texte auf dem Bildschirm
Gesprochene Texte
 
 
   

Texte - Checkliste "Lerneffektive Texte"

 

Texte (6)

Entflechten unübersichtlicher Sätze

Es gibt verschiedene Formen schwieriger Satzkonstruktionen.

  • Eine ist die Umklammerung des Satzobjektes und der Umstandsangaben durch eine auseinandergerissene Verbform.
  • Einschübe sind eine Unterbrechung des Hauptsatzes.
  • Bei Nominalisierungen werden Verben, Adjektive und Adverben in ein Nomen umgeformt.
  • Schachtelsätze sind Wortgebilde aus bei- und untergeordneten Nebensätzen, Beifügungen, Einschüben und Einbettungen.
  • Füllfloskeln sind überflüssige Wendungen und Wörter, die Sätze künstlich aufblasen.
  • Syntaktisch komplexe Sätze behindern messbar das flüssige Lesen und das Verständnis, da sie deutlich mehr Verwaltungsaufwand benötigen, zur Herstellung falscher inhaltlicher Bezüge führen und den Arbeitsspeicher im Gehirn überlasten.

Für eine erfolgreiche Satzentflechtung sollten alle Sätze angestrichen werden, die sehr lang sind und über mehrere Zeilen reichen, oder die spontan zweimal durchgelesen werden müssen.
Überflüssige Füllfloskeln sollte man streichen oder verkürzen, zueinandergehörige Satzteile zusammenbringen (Einschübe auflösen), Nominalisierungen in Verben überführen bzw. Nominalgruppen auflösen, Satzgefüge in kürzere Sätze mit möglichst nur einem Nebensatz umformulieren und die sachlogische Abfolge der einzelnen Aussagen überprüfen.

Insgesamt sollten die inhaltlichen Strukturen sichtbar gemacht werden.

Herstellen eindeutiger Bezüge

Texte für Lerner mit geringem Vorwissen sollten kohärent und explizit formuliert sein. Dabei ist zu beachten, dass inhaltliche Bezüge vom Lesenden erschlossen werden müssen. Dies misslingt bei fehlendem Vorwissen, bei unbekannten lexikalischen Varianten und Synonymen, bei fehlenden Bindewörtern und wenn die Satzkonstruktion mehrere inhaltliche Bezüge zulässt. Dies kann geschehen, wenn durch mehrdeutige Pronomen eine falsche Fährte gelegt wird und bei syntaktischer Mehrdeutigkeit.

Um Texte eindeutig zu gestalten, sollte das vom Lernenden erwartete Vorwissen bzw. die Inferenzen (Schlussfolgerungen) überprüft werden. Sätze sollten durch Textbindemittel verknüpft werden.

Lexikalische Varianten können problematisch werden, wenn Synonyme verwendet werden. Synonyme zur stilistischen Abwechslung nur dann erlaubt, wenn die Bedeutungsähnlichkeit bei den Adressaten als bekannt vorausgesetzt werden kann.

Problematisch kann das Verständnis von Texten bei fehlenden Bindewörter und mehrdeutigen Proformen werden. Bindewörter (Konjunktionen) stellen inhaltliche Beziehungen zwischen Sätzen und Textteilen her. Eine Proform muss eindeutig sein, es sollte kein zu großer Abstand zwischen Proform und Bezugswort bestehen. Bei einer falschen Fährte baut der Lesende - bedingt durch die Satzkonstruktion - ein falsches Verständnis auf. Bei einer syntaktischen Mehrdeutigkeit bleibt unklar, wo ein Satzteil im Gefüge genau hingehört.

Die ausdrückliche Verwendung sprachlicher Kohäsionsmittel ist hilfreich für den sukzessiven Aufbau einer Wissensstruktur im Kopf der Adressaten. Je vielfältiger die Verknüpfung von Wissen, desto besser werden einzelne Informationen behalten und desto sicherer sind sie abrufbar.

(vgl. Ballstaedt. 1997. S. 60 ff.)

 
 
Seitenanfang
Texte - Checkliste "Lerneffektive Texte"