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       Auswahl der Medien 
      Es existieren verschiedene Klassifikationen und Auswahlregeln 
        in Bezug auf die Tauglichkeit verschiedener Medien für die Unterstützung 
        von Lehr-/Lernprozessen.  
        Medien können nach unterschiedlichen Kriterien gegliedert und damit 
        auch empfohlen werden.  
      Gliederung nach der Wahrnehmung 
       Bei der Gliederung der Medien nach dem Sinneskanal, über 
        den sie wahrgenommen werden, unterscheidet man  
      
        - auditive Medien - sie sind die drittwirksamste Alternative, 
          
 
        - visuelle Medien - sie gelten als die zweitwirksamste 
          Alternative 
 
        - und als Kombination aus diesen beiden: audiovisuelle 
          Medien - sie werden in dieser Gliederung als wirksamste Alternative 
          bezeichnet. 
 
       
      Gliederung nach Codierungsformen 
      Bei der Gliederung nach unterschiedlichen Codierungsformen 
        für Informationen in Klassen von Erfahrungs- bzw. Darstellungsweisen 
        unterscheidet man: direkte Erfahrungen, ikonische Darstellungen, symbolische 
        Darstellungen, verbale Darstellungen und schematische Darstellungen.  
      
        - Die direkten Erfahrungen bedeuten, dass der Lernende 
          mit dem Lernobjekt bzw. einer Nachbildung oder Simulation desselben 
          umgehen kann. Sie betreffen also reale Gegenstände oder Simulationen. 
          Diese Codierungsform für Informationen ist nicht möglich bei 
          Lehr-/Lernsystemen.
 
        - Die ikonischen Darstellungen 
          zeichnen sich dadurch aus, dass mindestens ein Zug (physikalische Qualität) 
          des Lerngegenstandes realgetreu abgebildet wird, z.B. durch ein Realfoto 
          oder eine Tonaufnahme.
 
        - Bei den symbolischen Darstellungen wird ein Objekt 
          (unabhängig von seiner sensorischen Auffassung) durch die Verwendung 
          von Zeichen dargestellt wird, z.B. die Notendarstellung in Musikstücken.
 
        - Verbale Darstellungen sind alle schrift- oder lautsprachlichen 
          Beschreibungen eines Objektes. Sie sind eine Unterklasse der symbolischen 
          Darbietung.
 
        - Die schematischen Darstellungen umfassen alle Darstellungsweisen 
          eines Objektes, in denen die Abbildung der Realität sehr stark 
          auf die wesentlichen Grundzüge reduziert wird, z.B. bei einem Trickfilm 
          über den Blutkreislauf.
 
       
      Zu dieser Gliederung muss gesagt werden, dass die Wirksamkeit 
        der Codierungsformen abhängig ist vom individuellen Lernstoff bzw. 
        Lernziel. Vom Lernziel wird abgeleitet, wie hoch der Abstrahierungsgrad 
        sein darf, um die Realität möglichst unmissverständlich 
        abzubilden.  
        Eine Bewertung (Rangskala) macht wenig Sinn, da die Medien zum einen durch 
        die Kombination von unterschiedlichen Simulationsfaktoren (z.B. Farbe 
        und Dynamik) zustande kommen, zum anderen muss auch die realitätsgetreueste 
        Infodarstellung nicht zwingend die didaktisch sinnvollste sein durch z.B. 
        zu viele irrelevante Faktoren. 
        Ebenso können keine generellen Empfehlungen ausgesprochen werden, 
        welche Medien für welche Lernprozesse geeignet sind. Es kann allerdings 
        gesagt werden, dass nicht dauerhafte, textuelle Erklärungen innerhalb 
        von dynamischen Darstellungen zu vermeiden sind, da verschiedene Leser 
        über unterschiedliche Lesegeschwindigkeiten verfügen.  
      Generell ist zu beachten, dass die Wissensvermittlung 
        durch ein computergestütztes Lehr- /Lernsystem in der Regel ein indirekter 
        Kommunikationsprozess ist, das heißt, es gibt keine direkte Rückkopplung 
        zwischen Lernendem und Lehrer. 
      (vgl. Pohl. 1999. S. 113 ff.)     
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