Beratungssystem zum Thema "Instruktionsdesign"

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Begriff
"Mutter aller ID-Theorien"
Instructional Transaction Theory
ARCS-Modell
"Anchored Instruction"
"Cognitive Apprenticeship"
"Goal-Based Scenarios"
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"Lerning-by-Doing" in "Goal-Based Scenarios"

Ziel der Methode des "Goal-Based Scenarios" (GBS) ist die Förderung von Fertigkeiten (Können) und der Erwerb von Faktenwissen im Kontext möglicher Anwendungen. Dazu werden Aufgaben entwickelt, die den realen Problemstellungen, mit denen Lernende außerhalb der Lernumgebungen zu tun haben, ähnlich sind.

Theoretischer Hintergrund sind frühere Forschungsarbeiten von Schank im Bereich Kognitionspsychologie und Künstliche Intelligenz, insbesondere zur Bedeutung von "Stories" für die Gedächtnisorganisation. Stories sind hierbei Berichte über typisierte Handlungsabläufe und dabei auftretende unerwartete oder erwartungswidrige Ereignisse. Besonders nachhaltige Lernprozesse werden ausgelöst, wenn Erwartungen enttäuscht werden: das Bedürfnis nach einer Erklärung ist dann besonders stark und die Bedingungen für effektives Lernen demzufolge besonders günstig.

Das ID-Modell umfasst sieben wesentliche Komponenten:

  • Lernziele: Unterschieden werden prozedurales Wissen und Inhaltswissen. Unabdingbar ist seitens der Designer eine klare Vorstellung von dem, was gelernt werden soll: Was sollen Lernende am Ende können und welches Wissen benötigen sie dazu?
  • ein Auftrag: Er wird erteilt, um Situation zu konstruieren, in der Lernende ein Ziel verfolgen und Pläne machen. Die Aufgabe soll attraktiv (interessant) und halbwegs realistisch sein
  • Cover Story / Rahmenhandlung: Sie liefert den Kontext für den Auftrag und vermittelt die Relevanz der Aufgabenstellung. Im Verlauf der Rahmenhandlung müssen hinreichend Gelegenheiten geboten werden, um Fertigkeiten zu üben und Anreize, sich Informationen zu beschaffen.
  • Rolle, die dem Lernenden in der Rahmenhandlung zugedacht ist: Sie muss so konzipiert werden, dass die notwendigen Fertigkeiten und das Wissen im Verlauf des Rollenverhaltens benutzt werden.
  • Szenario-Handlungen, die der Lernende ausführt: Alle Handlungen müssen eng auf den Auftrag und die Ziele bezogen sein. Der Handlungsverlauf muss Entscheidungen vorsehen, deren jeweilige Konsequenzen deutlich dargestellt werden. In den Handlungsfolgen sollen für den Lernenden Fortschritte im Hinblick auf die Auftragserfüllung klar erkennbar sein. Bei negativen Konsequenzen muss klar sein, dass es sich um unerwartete oder erwartungswidrige Ereignisse handelt. Es sollten nicht zu wenig Handlungen vom Lernenden gefordert werden, aber auch nicht mehr, als die Zielerreichung erfordert.
  • Ressourcen: Die benötigten Informationen müssen zur Verfügung gestellt werden. Sie müssen gut strukturiert und leicht zugänglich sein. Am besten werden Informationen in Form von Geschichten angeboten.
  • Rückmeldungen: Sie müssen situationsbezogen und just-in-time gegeben werden, damit erwartungswidrige Ereignisse mit den relevanten Kontextbedingungen entsprechend verknüpft werden können. Rückmeldungen können auf drei Arten gegeben werden: durch Konfrontation mit den Handlungsfolgen, durch multimedial präsentierte Coaches, durch Berichte von Inhaltsexperten über ähnliche Erfahrungen.

Das GBS-Modell liefert Anleitungen zu wesentlichen Aspekten multimedialen projektbasierten Lernens. Publizierte Berichte sprechen von positiv verlaufenen Evaluationen. Besonders geeignet ist das GBS-Modell für Hochschullehre und die berufliche Weiterbildung in kognitiv anspruchsvollen Domänen.

(vgl. Niegemann. 2001. S. 55 ff.)

 
 
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