Beratungssystem zum Thema "Instruktionsdesign"

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Begriff
"Mutter aller ID-Theorien"
Instructional Transaction Theory
ARCS-Modell
Attention
Relevance
Confidence
Satisfaction
"Anchored Instruction"
"Cognitive Apprenticeship"
"Goal-Based Scenarios"
4C/ID
 
 
    "Anchored Instruction"
 

Motivierung als Aufgabe des Instruktionsdesign: Das ARCS-Modell (2)

Erfolgszuversicht (Confidence)

Positive Erfolgserwartung ist die dritte Bedingung, die gegeben sein muss, um Lerner zu motivieren. Unterschieden werden drei Dimensionen der Erfolgszuversicht: wahrgenommene Kompetenz, wahrgenommene Kontrolle und Erfolgserwartung.
Unterkategorien sind:

  • Lernanforderungen: bewusst machen der Leistungsanforderungen und Bewertungskriterien. Empfohlen wird, die Lehrziele und Struktur des Lehrangebots klar darzubieten, die Bewertungskriterien zu erläutern, notwendige bzw. nützliche Fähigkeiten, Fertigkeiten, Vorwissen, Einstellungen vorab zu nennen und vor Tests zu informieren über Menge der Aufgaben und Zeitbeschränkungen.
  • Gelegenheiten für Erfolgserlebnisse bieten: innerhalb eines Lernprogramms unterschiedliche Leistungsniveaus anbieten, damit individuelle Anspruchniveaus und persönliche Leistungsstandards gesetzt werden können. Hierfür sollte man neuen Lehrstoff vom Einfachen zum Komplexen strukturieren, an Vorwissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten anpassbare Lernumgebungen konzipieren, abhängig vom Vorwissen unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten und verschiedene Lernwege anbieten. Nach der Einstiegsphase sollten Übungen zufällig ausgewählt werden und Schwierigkeitsniveaus variabel gestaltet werden.
  • Selbstkontrolle: Rückmeldungen, die Fähigkeit und Anstrengung des Lerners als Erfolgsursachen betonen. Sinnvoll ist es, jederzeit einen Abbruch und Zurückblättern zu ermöglichen, Lerntempo bzw. Bildschirmwechsel den Lerner selbst bestimmen zu lassen, die Möglichkeit zu bieten, dass Einführungen übersprungen werden können, den Lerner selbst entscheiden zu lassen, welcher Lehrstoff aktuell bearbeitet wird und aussagekräftige und didaktisch sinnvolle Rückmeldungen zu geben.

Zufriedenheit, Befriedigung (Satisfaction)

Lernende können sehr schnell demotiviert werden, wenn die Folgen ihrer Anstrengung von den Erwartungen abweichen.
U
nterkategorien sind:

  • natürliche Konsequenzen: Gelegenheiten bieten, neu erworbenes Wissen bzw. Fähigkeiten in realen oder simulierten Umgebungen anzuwenden. Hierzu zählt, dass "praktische" Übungen angeboten werden, dass Lernprogramme so aufgebaut sind, dass auf das jeweils zuvor neu Gelerntes zurückgegriffen wird und dass Simulationen oder Lernspiele zur Anwendung des Gelernten angeboten werden.
  • positive Folgen: Rückmeldungen und Bekräftigungen, die geeignet sind, das jeweils erwünschte Verhalten aufrechtzuerhalten. Das bedeutet, dass kein übertriebenes Lob für einfache Aufgaben gegeben wird, dass Belohnungen nicht wesentlich interessanter gemacht werden als die Instruktion und dass Belohnungsformen adaptiv gestaltet werden.
  • Gleichheit, Gerechtigkeit: Beurteilungsmaßstäbe und Konsequenzen erbrachter Leistungen müssen stets in sich stimmig sein. Empfohlen wird dazu, dass Inhalt und Struktur mit angegebenen Zielen und Überblicksdarstellungen übereinstimmen, dass Übungen bzw. Testaufgaben stimmig und auf Lernziele abgestimmt sind und dass die Bewertungsmaßstäbe und ihre Anwendung transparent und nachvollziehbar gestaltet werden.


Die vier Hauptkategorien des ARCS-Modells definieren Mindestanforderungen jeder Instruktion. Es besteht eine weitgehende Überlappung mit neueren, theoretisch konsistenten Ansätzen. Die Motivierung kann dem Unterricht nicht beliebig nachträglich aufgesetzt oder beigefügt werden, sondern muss als wesentliches Gestaltungsprinzip den gesamten Designprozess bestimmen.

(vgl. Niegemann. 2001. S. 41 ff.)

 
 
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