Beratungssystem zum Thema "Instruktionsdesign"

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Informationssuche

Neben den Problemen der Navigation über das Verfolgen unterschiedlicher Verknüpfungen innerhalb eines Hypermediasystems kann auch die gezielte Suche und das Auffinden bestimmter Lerninhalte eine Schwierigkeit für den Benutzer darstellen. Um den Lernenden möglichst schnell auf die in interessierenden Knoten zu führen, bedienen sich insbesondere umfangreiche Lehr-/Lernsysteme häufig sogenannter „Information Retrieval Techniken“. Ein Großteil dieser Methoden basiert auf der Beschreibung der einzelnen Inhalte in Form von Schlagworten bzw. entsprechenden Deskriptoren. Jeder Knoten wird inhaltlich erschlossen und mit entsprechenden Deskriptoren versehen. Diese werden mit Hinweisen auf die entsprechenden Knoten in Index- bzw. Thesauruslisten gespeichert. Die Erzeugung der Schlagworte, auch Indexieren genannt, stellt dabei eine der Hauptaufgaben beim Information Retrieval dar.

Bei der Suche, dem sogenannten Retrieval, gibt der Lernende durch Eingaben oder durch Auswahl aus einem Thesaurus einen Suchbegriff vor. Dieser wird in Indexen gesucht. Anhand der zu den Listeneinträgen hinzugefügten Verweise werden dem Benutzer daraufhin die entsprechenden Knoten als Treffermenge der Suche angezeigt. Weiterhin sollte der Suchende die Möglichkeit haben, mehrere Suchbegriffe über sogenannte „Boolesche Operatoren“ miteinander zu verknüpfen. Hierbei kann die Treffermenge entweder über dei Operatoren „and“ oder „not“ verkleinert oder durch „or“ Verknüpfungen vergrößert werden.

Zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Information Retrieval dienen, neben allgemeinen Kriterien wie beispielsweise der Antwortzeit oder dem Aufwand bei der Formulierung von Suchanfragen, insbesondere die Maßzahlen „Recall“ und „Precision“.

Recall gibt das Verhältnis aller gefundenen und relevanten Knoten zur Anzahl aller im System relevanten Knoten an. Der Recallwert dient somit als Erinnerungsgröße, in welchem Maße das System in der Lage ist, verwertbare Knoten in die Treffermenge aufzunehmen.

Precision ergibt sich aus der Anzahl aller gefundenen Knoten, die bedeutsam sind, im Verhältnis zur Gesamtzahl der gefundenen Knoten. Der Precisionwert stellt die Genauigkeit des Retrievalprozesses dar. Er beschreibt die Fähigkeit, nichtverwertbare Knoten aus der Treffermenge herauszuhalten.

Je mehr bedeutsame Knoten gefunden werden und je mehr unbedeutsame aus der Treffermenge herausgefiltert werden können, desto besser funktioniert die Informationssuche.

(Vgl. Pohl, 1999, S. 155 ff.)

 
 
 
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