Beratungssystem zum Thema "Instruktionsdesign"

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Die Lernwirksamkeit von Aufgabenn
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Der Einfluss der Aufgabenbearbeitung auf die Lernleistung

Allein die Aufforderung, Aufgaben zu bearbeiten, sowie die sich anschließende tatsächliche Aufgabenbearbeitung lassen einen Lerngewinn vermuten, und die Wirksamkeit dieses Faktors ist recht gut an Studien zu demonstrieren, die lediglich Aufgaben in Form eines Test vorgaben. Etliche empirische Arbeiten konnten den Nachweis erbringen, dass lediglich die Durchführung eines Tests im Anschluss an eine Instruktionsphase die Lernleistung in einem Nachtest erhöht. Der Test besteht dabei aus mehreren Aufgaben, welche sich auf die in der Instruktionsphase angestrebten Lehrziele beziehen und die in der Regel beantwortet werden müssen, ohne dass irgendeine Rückmeldung gegeben wird.

Das experimentelle Vorgehen sieht meist wie in folgender Tabelle aus:

 Untersuchungsgruppen  Lernphase  Aufgabe  Lehrziel
 Experimentalgruppe  Instruktion  Test  gleiche bzw. andere Aufgaben als im Test
 Kontrollgruppe  Instruktion  nicht bzw. andere Tätigkeit  gleiche bzw. andere Aufgaben als im Test

Nungester und Duchastel (1982) konnten beispielsweise belegen, dass die Experimentalgruppe (Test) gegenüber einer Kontrollgruppe (gar nichts) sowie gegenüber einer Gruppe, die statt des Tests die Instruktion erneut bearbeitete (Review-Gruppe) im Nachtest signifikant mehr Aufgaben löste. Der Lernvorteil der Testgruppe galt jedoch nur für bereits getestete Aufgaben und übertrug sich nicht auf noch nicht getestete Items. Das Lehrziel bezog sich auf das niedrigste Niveau und enthielt ausschließlich Kenntnisse (Faktenwissen).

Nungester und Duchastel (1982) konnten beispielsweise belegen, daß die Experimentalgruppe (Test) gegenüber einer Kontrollgruppe (gar nichts) sowie gegenüber einer Gruppe, die statt des Tests die Instruktion erneut bearbeitete (Review-Gruppe) im Nachtest signifikant mehr Aufgaben löste. Der Lernvorteil der Testgruppe galt jedoch nur für bereits getestete Aufgaben und übertrug sich nicht auf noch nicht getestete Items. Das Lehrziel bezog sich auf das niedrigste Niveau und enthielt ausschließlich Kenntnisse (Faktenwissen).

Haynie (1994) bestätigte die Ergebnisse von Nungester und Duchastel insofern, als er auch bei anspruchsvolleren Lehrzielen (Wissen, Verstehen, Anwenden) signifikante Vorteile für die Testgruppen (MC-Gruppe, Short Answer-Gruppe) gegenüber einer Kontrollgruppe (gar nichts) nachweisen konnte. Hier waren sogar Vorteile der Testgruppen im Nachtest bei solchen Aufgaben nachgewiesen worden, die bei der ersten Testung gar nicht bearbeitet wurden. Haynie (1997) konnte die Lernwirksamkeit eines Tests erneut nachweisen und darüber hinaus klären, daß es nicht genügt,  vor dem Bearbeiten des Lehrstoffs einen Test zur Überprüfung des Wissens anzukündigen. Der Test mußte tatsächlich durchgeführt werden, und der Lernvorteil der Übungsaufgaben kann somit nicht auf rein motivationale Faktoren zurückgeführt werden.

Die Testgruppen in diesen Untersuchungen erhielten überhaupt kein Feedback, sondern lediglich den Test. Sie konnten auch nach dem Test das Instruktionsmaterial nicht mehr einsehen und sich so selbständig ein Feedback verschaffen.

Morrison et al. (1995) legten ebenfalls Befunde vor, welche die Lernwirksamkeit von Aufgabenstellungen selbst ohne Feedback untermauern, indem sie unter anderem eine Gruppe mit mehreren Aufgaben (question) und eine ohne Aufgaben (no question) nach einer Instruktion verglichen. Beide Gruppen hatten die Möglichkeit, das Instruktionmaterial erneut zu sichten. Die Aufgabengruppe schnitt anschließend bei mehreren Tests numerisch und bei schon bearbeiteten Aufgaben signifikant besser ab als die Gruppe ohne Testaufgaben.

(Vgl.: http://scholar.lib.vt.edu/ejournals/JTE/v6n1/haynie.jte-v6n1.html [22.04.2002])

 
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